Anlegen eines Pilzbeetes
(Schwierigkeitsstufe 1 – AnfängerIn)
Ein Pilzbeet mit holzbewohnenden Pilzen anzulegen, ist sehr einfach! Als ideale Zeit gilt der Frühling, sobald kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Wir empfehlen hierfür Spawn auf Holzbasis ('spawn' bezeichnet mit Pilzmyzel besiedeltes Trägermaterial, z. B. Holzsubstrat, das zum Beimpfen von Fruchtungssubstrat verwendet wird), da Körnerbrut Mäuse, Ratten und andere Schädlinge anlocken kann. Den Spawn einfach mit einem geeigneten Basismaterial vermischen und feucht halten.
Abhängig von Pilzgattung und Wetterbedingungen bilden sich oft schon wenige Monate nach dem Beimpfen die ersten Fruchtkörper. Der Pilz fruchtet so lange, bis alle Nährstoffe verbraucht sind. Mit etwas Glück gelingt es auch, den Pilz längerfristig im Garten anzusiedeln.
Empfohlenes Zubehör:
Vollständig mit Pilzmyzel besiedeltes Holzsubstrat (Spawn)
Holzchips, Sägemehl grob und fein
(für 1 Autoklav-Bag mit rund 3,3 kg/6 L Spawn empfehlen wir eine Mischung mit:
30 L Holzchips, 30 L Sägemehl grob, 21 L Sägemehl fein und 21 L Wasser)
Abdeckmaterial (Rindenmulch ca. 25 Liter, Stroh, Erde)
Spaten oder Schaufel
Wasser (Gartenschlauch)
Vorbereitung
Im Garten brauchen Pilze einen schattigen Platz, am besten unter Bäumen oder Sträuchern. Werden mehrere Pilzbeete nebeneinander angelegt, sollte dazwischen genügend Platz bleiben, da die Beete bei guter Pflege mehrere Jahre hindurch fruchten können.
Mit 1 Spawnsack (2,5 kg Inhalt) kann ein Pilzbeet mit 80 x 80 cm beimpft werden. Soll das Pilzbeet größer werden, verwenden Sie bitte entsprechend mehr Spawn und Holzchips. Die Erde wird ca. 10 cm tief ausgehoben. Als unterste Schicht wird Wellpappe (Karton) verwendet. Darauf wird nun die Hälfte der Holzchips gleichmäßig verteilt und dann gut mit einem Gartenschlauch bewässert (rund 10 min).
Beimpfen des Pilzbeetes
Der Spawnsack muss möglichst gut aufgeschüttelt werden, da das mit Pilzmyzel besiedelte Holzsubstrat oft fest verwachsen ist. Durch Schütteln und leichtes Reiben mit der ganzen Handfläche lässt sich das Substrat voneinander lösen. Je besser Sie den Spawn auflockern, umso gleichmäßiger und schneller kann der Pilz später die frischen Holzchips besiedeln.
Auf den bewässerten Holzchips wird nun der Spawn möglichst gleichmäßig verteilt und mit den restlichen Holzchips bedeckt. Anschließend ist das Pilzbeet mit dem Gartenschlauch ausgiebig zu gießen (ca. 10 min). Damit das Pilzbeet nicht austrocknet, sollten Sie es mit einer 5 cm dicken Schicht aus Rindenmulch oder Stroh abdecken. Die Abdeckschicht ist ebenfalls zu befeuchten. Für einige Sorten kann als oberste Deckschicht auch Erde verwendet werden. Wir empfehlen hier Pilzzuchterde. Die Erde im Sack aufschütteln, gleichmäßig ca. 5 cm hoch über das Pilzbeet verteilen und leicht angießen.
Weitere Pflege
Das Pilzbeet soll regelmäßig auf Feuchtigkeit kontrolliert werden. Wenn das Pilzbeet in ca. 3 cm Tiefe und darunter nicht mehr feucht ist, bitte gießen. Während der Erntezeit empfehlen wir die Fruchtkörper täglich zu ernten. Am einfachsten werden Pilze durch das Herausdrehen der Fruchtkörper geerntet. Es sollten keine Teile des Stieles zurückbleiben, da diese zu Bakterienbefall führen können.
Überwintern und Füttern
Um das Pilzbeet gut über den Winter zu bringen, empfehlen wir vor dem ersten Frost eine ca. 5 cm dicke Schicht Holzchips aufzubringen. Dies stellt zugleich frische Nahrung für die Pilze dar. Sobald es im Frühjahr keinen Nachtfrost mehr gibt, soll das Pilzbeet wieder regelmäßig auf ausreichende Feuchtigkeit kontrolliert und gegebenenfalls bewässert werden.
Schneckenabwehr
Schnecken lieben Pilze! Damit diese gefräßigen Zeitgenossen nicht die ganze Ernte vernichten, wird ein Schneckenzaun rund um die Kultur empfohlen. Schneckenkorn und andere chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sollten nicht verwendet werden, da die darin enthaltenen Gifte auch in die Fruchtkörper der Pilze gelangen können!
Literaturnachweis:
„Mycelium running/ How mushrooms can help save the world“, Paul Stamets; Ten Speed Press, Berkeley/Toronto;
„The Mushroom Cultivator: A Practical Guide to Growing Mushrooms at Home", Paul Stamets, Agarikon Press; First Edition (December 1983);
„Growing Gourmet and Medicinal Mushrooms”, Paul Stamets, Ten Speed Press, Berkeley/Toronto;